Gesundheitsförderung

Gesundheitsfördernde Rahmenbedingungen schaffen

Gesundheitsförderung heisst nicht nur, Menschen zu befähigen, möglichst gesund zu leben. Es heisst auch, Rahmenbedingungen zu schaffen, die es den Menschen ermöglichen, ein gesundes Leben zu führen. So sollen Kinder und Jugendliche in ihren Risikokompetenzen gestärkt werden. Sie sollen wissen, welche Risiken beispielsweise der Konsum von Suchtmitteln mit sich bringt, und sie lernen, Verantwortung für sich und ihre Gesundheit zu übernehmen. Gleichzeitig gehören Massnahmen zum Schutz der Umwelt, eine gesundheitsfördernde Raumplanung oder gesetzliche Regelungen zur Minimierung von Risikofaktoren genauso zur Gesundheitsförderung. 

Psychische Gesundheit

Der Zustand der psychischen Gesundheit ist alarmierend und das Gesundheitssystem ist überlastet. Junge Menschen sind besonders vulnerabel und besonders betroffen. Der Handlungsbedarf ist dringlich und gross.

Jugendorganisationen sind wichtige Akteur*innen in der Förderung der psychischen Gesundheit junger Menschen. Sie sollen unterstützt und gestärkt werden.  

Für die SAJV ist klar: Das Ziel muss eine Gesellschaft sein, in der es allen Menschen grundsätzlich gut geht - auch und besonders bezüglich der psychischen Gesundheit. Dazu muss Gesundheitsförderung gesamtpolitisch angegangen werden. Gesundheitspolitik muss Gesundheitsförderung und Prävention, Früherkennung und Therapie und die Inklusion von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen sicherstellen. 

Suchtmittel

Der Konsum von Drogen und Alkohol durch Jugendliche in der Schweiz ist Realität. Jeder Konsum, ob legal oder illegal, ist mit gesundheitlichen und psychosozialen Risiken verbunden. Der Gebrauch von Substanzen ist daher nie harmlos oder banal. Wer Drogen oder Alkohol konsumiert, muss also wissen, was er*sie tut und die Risiken einschätzen können.

Dem Suchtmittelkonsum Jugendlicher einzig auf repressivem Weg zu begegnen, ist falsch. Zwar sind regulierende Jugendschutzmassnahmen ein möglicher Ansatz, den Einstieg Jugendlicher in den Suchtmittelkonsum zu verhindern resp. hinauszuzögern. Ziel einer sinnvollen und nachhaltig wirksamen Drogenpolitik muss aber sein, Jugendliche zu befähigen, einen verantwortungsvollen Umgang mit Suchtmitteln zu entwickeln.

Dies geschieht mit ausreichenden Mitteln zur Umsetzung und Evaluation geeigneter, jugendgerechter Förderungs-, Präventions- und Interventionsmassnahmen, beispielsweise der Unterstützung innovativer Präventionsprojekte oder der Vernetzung von Akteur*innen der ausserschulischen Jugendarbeit. 

Risikokompetenzen

Im Namen des Jugendschutzes werden junge Menschen häufig bevormundet und in ein bestimmtes Verhaltensmuster gedrängt: ruhig, angepasst, brav, vorsichtig und leistungswillig. Da drängt sich die Frage auf: Ist das wirklich unser Verständnis von Jugendschutz?

Viel zu oft geht bei diesen Diskussionen vergessen, dass auch Kinder und Jugendliche selbstbestimmte und selbst denkende Mitglieder der Gesellschaft sind. Paternalistische Bevormundung und das Aufzwingen der oben aufgeführten Werte von Ruhe und Ordnung führen kaum dazu, dass sie sich frei entwickeln können und ihre eigenen Erfahrungen – insbesondere auch im Umgang mit Risiken – sammeln können. 

Risikokompetenzen erlangt man durch Erfahrung

Risikokompetenzen sind die Fähigkeiten, Risiken realistisch einschätzen zu können und entsprechend zu handeln. Diese erwirbt man mit zunehmender Erfahrung. Das bedeutet, Kinder und Jugendliche müssen den Raum haben, gewisse Dinge auszuprobieren und ihre eigenen Lehren daraus zu ziehen. 

Jugendliche sind Teil unserer Gesellschaft

Jugendliche sind Teil unserer Gesellschaft und ihre Bedürfnisse müssen wahrgenommen und mit ihnen diskutiert werden: Nur wenn Jugendliche Partizipationsmöglichkeiten in der Gesellschaft erhalten, können sie Verantwortung für ihr eigenes Handeln übernehmen. 

Verbote können kriminalisieren statt Schutz bieten

Verbote im Bereich des Jugendschutzes sollten nicht Jugendliche treffen. Junge Menschen neigen dazu, explizite Verbote zu brechen, statt zu befolgen. Eher sollte man den Raum, wo junge Menschen ihre Erfahrungen machen können, sicherer gestalten. Deshalb setzen wir uns beispielsweise für ein Tabakwerbeverbot ein.

Projekt

Schutz vor sexualisierter Gewalt