Isabelle hilft dir gerne weiter
Isabelle Quinche (sie/ihr)
Geschäftsleitung, Bereichsleitung Freiwilligenarbeit & Mitgliedsorganisationen
Mehr Anerkennung für das freiwillige Engagement junger Menschen!
Ein Viertel der 15-24-Jährigen in der Schweiz engagieren sich freiwillig, und zwar im Durchschnitt über vier Stunden pro Woche. Knapp ein Fünftel der Jugendlichen engagiert sich in einem Verein oder einer Organisation.
Wenn sich Jugendliche in ihrer Freizeit engagieren, heisst das aber nicht einfach nur Spass und Action: In freiwilligen Ämtern legen Jugendliche auch strategische Schwerpunkte für ihre Organisationen fest, führen Grossanlässe durch, verwalten zum Teil sechsstellige Budgets und rekrutieren Mitarbeiter*innen für ihre Geschäftsstellen. Dabei sammeln sie für ihre Zukunft viele wichtige Erfahrungen und erwerben vielfältige und unschätzbare Kompetenzen. Die Anerkennung dieses freiwilligen Engagements und der dabei erworbenen Kompetenzen ist ein zentrales Anliegen der SAJV. So war sie massgeblich an der Einführung des Jugendurlaubs 1991 beteiligt und half 2001 im UNO-Jahr der Freiwilligenarbeit mit, den Schweizerischen Sozialzeitausweis (heute Dossier freiwillig engagiert) aus der Taufe zu heben. Auch heute noch setzt sich die SAJV auf verschiedenen Ebenen und in unterschiedlichen Projekten für diese Anliegen ein, wie z. B. mit der Promotion des Jugendurlaubs und der Anerkennung der non-formalen Bildung.
Du engagierst dich freiwillig? Dabei steht für dich die Anerkennung deiner dabei erworbenen Erfahrungen, Kompetenzen und Fähigkeiten wahrscheinlich nicht im Zentrum. Dein freiwilliger Einsatz ist aber überhaupt nicht selbstverständlich – du darfst dein Engagement auch selbstbewusst zeigen. Mit dem Dossier erhältst du einen vollständigen Überblick über dein Engagement und kannst so deine zukünftigen Arbeitgebenden beeindrucken!
Anerkennung der non-formalen Bildung
Bildung, das ist eine bekannte Tatsache, umfasst viel mehr als das Lernen von Fakten im Rahmen eines schulischen Lehrplans. Bildung ist der Weg zu Mündigkeit und Selbstbestimmung, bedeutet die lebenslange Entwicklung der gesamten Persönlichkeit – und umfasst auch den Erwerb von Kompetenzen ausserhalb der traditionellen Bildungsstätten. „Bildung“ im eigentlichen – eben umfassenden Sinne – ist also nur möglich, wenn ein Mensch Zugang zu allen drei Bildungsformen hat. Doch die Gesellschaft legt immer noch den grössten Wert auf die formale Bildung – die Anerkennung und Förderung von non-formaler und informeller Bildung ist (noch) wenig ausgeprägt. Aus diesem Grund setzt sich die SAJV dafür ein, dass die ausserschulische Jugendarbeit stärker als Ort, an dem Kinder und Jugendliche wichtige fachliche und persönliche Kompetenzen erwerben und pflegen, anerkannt wird.
Grundsätzlich werden drei Formen von Bildung unterschieden:
Formale Bildung
Institutionalisierte, kontinuierliche Aus- und Weiterbildung in den staatlichen Bildungsinstitutionen (wie Schule, Universität, Institutionen der Berufsbildung). Sie ist ein strukturierter, hierarchisch gegliederter Prozess und gekennzeichnet durch klare Lernziele, Lehrpläne, Lernsettings und Zertifizierungen.
Non-formale Bildung
Beabsichtigtes, gezieltes und selbstgesteuertes Lernen ausserhalb klassischer Bildungsinstitutionen. Non-formale Bildung kann unterschiedliche Grade der Formalisierung haben, ist durch Freiwilligkeit gekennzeichnet und beinhaltet mehr oder weniger stark durchorganisierte Lernangebote. Der Zugang zu Arrangement und Inhalt der Bildung ist offen und vielfältig nutzbar; der Austausch zwischen Lernenden und Lehrenden besitzt freiwilligen Charakter und beinhaltet nicht immer eine verpflichtende Überprüfung von Lernzielen. Die Überprüfung und der Ausweis von Ergebnissen können unterschiedlich ausgeprägt sein, von der reinen Selbsteinschätzung der Lernenden bis hin zu formalisierten Zertifikaten reichend.
Informelle Bildung
Prozesse der Selbstbildung, die sich in unmittelbaren Lebenszusammenhängen („Learning by doing“) und ausserhalb von Bildungsinstitutionen sowie formulierten Absichten abspielen. Besonders der Erwerb von „soft skills“ findet oft im informellen Bereich statt.