25.9.2024
Der Zukunftsgipfel: Ein neues Kapitel für den Multilateralismus
Der historische Zukunftsgipfel ist der Höhepunkt eines mehrjährigen Prozesses, der darauf abzielt, die internationale Zusammenarbeit an die Realitäten von heute und die Herausforderungen von morgen anzupassen. Unter anderem beweist er, dass es möglich ist, die Anstrengungen der Mitgliedstaaten, der Zivilgesellschaft und des Privatsektors zu bündeln, um transformative, generationen- und kulturübergreifende Antworten auf diese Herausforderungen zu finden.
Vier Tage lang, kurz vor der 79ten Generalversammlung der Vereinten Nationen, haben sich Vertreter*innen aus aller Welt, darunter auch junge Menschen, mit der Definition einer besseren und nachhaltigeren Zukunft für alle befasst. Das Fazit ist eindeutig: Der Zukunftspakt und seine Anhänge, der Globale Digitalpakt und die Erklärung zu den zukünftigen Generationen, wurden angenommen und zeugen von einer neuen Ära im Engagement der Mitgliedsländer für die Vereinten Nationen, ihrer Charta und den Aufbau eines zukunftsfähigen internationalen Systems.
Zwischen Hoffnung und Alarmismus stellen der Gipfel und der Pakt vor allem eine Gelegenheit dar, konkrete Massnahmen für die Jugend und die zukünftigen Generationen in allen Bereichen und Themenbereichen zu ergreifen, um das Leben der Menschen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene wirklich zu beeinflussen.
Im Vorfeld eine grosse Mobilisierung der Zivilgesellschaft und der Jugend
Im Vorfeld des Zukunftsgipfels wurde viel Arbeit von den Co-Facilitatoren der verschiedenen Schlüsseltexte geleistet, aber auch von der Zivilgesellschaft, die sich weitgehend mobilisiert hat, um einen Dialog zwischen den Parteien zu schaffen, an verschiedenen Konsultationen teilzunehmen und leitende Empfehlungen für den Pakt zu erarbeiten. Auf der Konferenz der Zivilgesellschaft der Vereinten Nationen, die im Mai in Nairobi stattfand, wurden insbesondere 20 ImPACT-Koalitionen hervorgehoben, die das Engagement verschiedener Akteure belegen, die vor und nach dem Gipfel auf Fortschritte bei Schlüsselreformen hinarbeiten.
In der Schweiz konnten die Swiss Youth Reps ihre Perspektive auf den Zukunftspakt und die Erklärung zu den zukünftigen Generationen einbringen, insbesondere durch ein Positionspapier, das aus Online-Konsultationen mit Jugendlichen in der Schweiz hervorgegangen war. Darüber hinaus hatten die Youth Reps die Möglichkeit, den Pakt mit Unterstützung des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten zu kommentieren.
Auf internationaler Ebene gründeten junge Delegierte bei den Vereinten Nationen, darunter auch die Swiss Youth Reps, die Group of Partners for Youth Affairs mit dem Ziel, die Stimme der Jugend in den Konsultationsprozessen des Pakts zu erleichtern. Diese mit Jugendlichen aus der ganzen Welt durchgeführten Konsultationen brachten die Perspektiven von über 1500 Jugendlichen zusammen und übersetzten sie in Empfehlungen, die von den nationalen Jugenddelegierten an mehrere Mitgliedstaaten weitergeleitet wurden. Die Gruppe beteiligte sich auch an den Online-Konsultationen mit der Zivilgesellschaft und drängte insbesondere auf eine stärkere Einbeziehung der Themen Bildung und Beteiligung junger Menschen an der Entscheidungsfindung im Rahmen des Pakts.
Action Days
Mit über 9000 Teilnehmern aus 160 Ländern, von denen ein Drittel unter 30 Jahre alt war, ermöglichten die UN Action Days mehr als 160 Veranstaltungen in New York und eine weitaus grössere Anzahl von Veranstaltungen auf der ganzen Welt. Arlinda Ramqaj, Swiss Youth Rep 2022-2024, war vor Ort. Sie trug insbesondere zu den Diskussionen über die Notwendigkeit einer Transformation der Bildung durch ehrgeizige Initiativen und konkrete Hilfsfonds bei, an der Seite des UN Global Compact und des SDG4 Youth & Students Network der UNESCO.
Wie geht es weiter mit dem Zukunftsgipfel?
Der Zukunftspakt eröffnen neue Möglichkeiten für internationale Massnahmen, aber es ist entscheidend, nicht dabei stehen zu bleiben, sondern konkret zu handeln, um ihn auf verschiedenen Ebenen umzusetzen.
Ein erster Schritt bei der Umsetzung des Pakts besteht unter anderem darin, ihn für alle zugänglich zu machen. Die Initiative "Pact Decoded" von Our Future Agenda schlägt beispielsweise eine zugänglichere und verständlichere Lesart des Pakts vor, um sein Potenzial voll auszuschöpfen. Zweitens ist es auch notwendig, den Pakt für den jeweiligen nationalen oder regionalen Kontext relevant zu machen und sich seine Prioritäten zu eigen zu machen. Die irischen Jugenddelegierten, schlagen zum Beispiel den Youth Pact for the Future vor, der die Prioritäten der Jugend in Irland darstellen soll. Die Jugenddelegierten bei den Vereinten Nationen in Afrika (UNYD Africa) arbeiten ihrerseits an der Übersetzung des Pakts ins Swahili.
Obwohl die Ergebnisse jahrelanger Arbeit den Pakt möglich gemacht haben und ihn zu einem der nützlichsten, konkretesten und innovativsten Verwendungszwecke der Vereinten Nationen gemacht haben, bleibt noch viel zu tun. Der Pakt signalisiert einen neuen Impuls für den Multilateralismus, doch seine wahre Wirkung wird davon abhängen, wie er von den Mitgliedstaaten in den kommenden Jahren interpretiert, umgesetzt und weiterentwickelt wird.
Weitere Informationen
- The Future Pact: What does it mean for young people?
- SwissYouthReps auf der Reise zum Gipfel der Zukunft
- Das SDG4 Youth & Student Network trägt auf dem Gipfel der Zukunft zur Förderung von Bildung und jugendlichem Empowerment bei