Der Nationalrat lehnt die Initiative «Service Citoyen» ab
Die SAJV begrüsst den Entscheid des Nationalrats
Der Nationalrat hat die Volksinitiative «Service Citoyen» abgelehnt und entschieden, ihr keinen Gegenvorschlag gegenüberzustellen. Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände (SAJV) begrüsst diesen Entscheid, da er die Bedeutung des freiwilligen Engagements anerkennt – ein essenzieller Pfeiler des gesellschaftlichen Zusammenhalts in der Schweiz.
Die Initiative «Service Citoyen» sieht vor, einen obligatorischen Gemeinschaftsdienst für alle einzuführen und damit das freiwillige Engagement in eine staatliche Pflicht zu verwandeln. Doch bereits heute engagieren sich in der Schweiz fast 40 % der 15- bis 29-Jährigen ehrenamtlich – das entspricht über 51 Millionen Stunden pro Jahr in Vereinen, Sportclubs oder Jugendorganisationen.
Eine solche Bürgerpflicht hätte verschiedene negative Auswirkungen:
- Eine Bedrohung für Jugendorganisationen – Viele Strukturen sind auf das freiwillige Engagement junger Menschen angewiesen. Eine Verpflichtung könnte sie davon abhalten, sich langfristig und aus eigenem Antrieb zu engagieren.
- Eine ungerechte Hierarchisierung von verschiedenen Sektoren oder Formen des Engagements: Die Initiative würde dazu führen, dass gewisse Engagementformen staatlich priorisiert und andere – etwa in den Bereichen Kultur, Umwelt oder politische Partizipation – benachteiligt werden.
Die Ablehnung der Initiative durch den Nationalrat ist ein wichtiger Schritt, doch die Diskussion ist noch nicht beendet. Der Ständerat wird sich als Nächstes dazu äussern, bevor die Bevölkerung darüber abstimmt. Die SAJV und die Jugendverbände werden weiterhin für eine Politik eintreten, die freiwilliges Engagement stärkt und für alle zugänglich macht.