Die SAJV sagt Nein zur "Service Citoyen"-Initiative
23.10.2025
Im März lehnte der Nationalrat die Volksinitiative ab, im Juni der Ständerat. Auch der Bundesrat lehnt die Initiative ohne Gegenvorschlag ab. Am 30. November stimmt die Schweizer Stimmbevölkerung darüber ab.
Abstimmung vom 30. November: Volksinitiative Service Citoyen
Die SAJV begrüsst die Ablehnung der Initiative beider Kammern im Parlament und engagiert sich für ein Nein an der Urne.
Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände (SAJV) begrüsst die Ablehnung der Initiative durch Parlament und Bundesrat und betont, dass freiwilliges Engagement eine persönliche und freie Entscheidung bleiben muss. Nach Ansicht der SAJV untergräbt die Initiative, welche einen obligatorischen Dienst an der Gemeinschaft für alle jungen Erwachsenen vorgesehen hätte, den Grundgedanken des freiwilligen Engagements. Die SAJV erinnert daran, dass sich bereits rund 40 % der Jugendlichen zwischen 15 und 29 Jahren freiwillig engagieren und jährlich über 51 Millionen Stunden in Vereinen, Sportclubs sowie Projekten in den Bereichen Umwelt, Kultur und Teilhabe leisten.
Die Einführung eines obligatorischen Dienstes hätte aus Sicht der SAJV mehrere negative Folgen:
- Eine Gefährdung der Jugendverbände – Viele Strukturen basieren auf dem freiwilligen Engagement junger Menschen. Eine Verpflichtung könnte sie davon abhalten, sich mit Überzeugung, Motivation und langfristigem Einsatz zu engagieren.
- Eine ungerechte Hierarchisierung von Engagementformen – Die Initiative privilegiert bestimmte Arten von Dienstleistungen staatlich und benachteiligt damit andere Formen des Engagements, insbesondere in den Bereichen Kultur, Umwelt oder Teilhabe.
Auch wenn die Entscheide von Bundesrat, National- und Ständerat klare Signale senden, bleibt die Volksabstimmung vom 30. November ein entscheidender Moment in dieser Debatte. Die SAJV und ihre Mitgliedsorganisationen werden sich weiterhin für eine Politik einsetzen, die freiwilliges Engagement stärkt – frei gewählt, vielfältig und für alle zugänglich.