
18.6.2025
2 Tage in Malta: Die Zukunft der Jugendarbeit in Europa
Im Mai 2025 versammelten sich in Malta über 500 Fachpersonen, Entscheidungsträger*innen und junge Delegierte aus 41 Ländern zur vierten European Youth Work Convention (EYWC).
Unter dem Motto #youthworkXcelerate diente die Konferenz in La Valetta, Malta als Plattform, um an einer gemeinsamen Vision für die Zukunft der Jugendarbeit in Europa zu arbeiten. Auch die Schweiz war vertreten mit einer vielfältigen Delegation, zusammengesetzt durch das BSV (Bundesamt für Sozialversicherungen), zu der unter anderem die SAJV (Melanie Fröhlich), Movetia, der DOJ, der DSJ, die offene Jugendarbeit Regio Kerzers und der European Youth Delegate (Niklas Tiemann) der SAJV zählten.
In dieser News berichten Niklas Tiemann, der als Jugenddelegierter an der EYWC teilnahm, und Melanie Fröhlich, die die SAJV vor Ort vertrat, über ihre Eindrücke und Erfahrungen.
Niklas' teilt seine Perspektive: Austausch auf Augenhöhe
Der Austausch mit anderen jungen Engagierten war bereichernd. Niklas erlebte den Event als Raum, in dem verschiedenste Realitäten des Jugendengagements aufeinandertrafen:
“Für mich als European Youth Delegate war der Austausch mit anderen engagierten Jugendlichen und der Vergleich verschiedener Situationen und Realitäten in der Jugendarbeit in unseren jeweiligen Ländern der wertvollste Aspekt des Events. Ich habe gemerkt, dass es eine grosse Vielfalt an Praktiken und Methoden als Antworten auf ähnliche Probleme. Diese anderen Angehensweisen fand ich inspirierend und werden mein weiteres Engagement im Bereich der Jugendarbeit bestimmt mitformen.”
Für ihn war es insbesondere inspirierend zu sehen, wie unterschiedlich, aber auch wie ähnlich die Herausforderungen in der europäischen Jugendarbeit sind, und wie sehr dadurch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit den Blick auf die eigene Praxis schärfen kann.
Melanies erzählt von ihren Erkenntnissen: Herausforderungen und Chancen erkennen
Auch Melanie war Teil der Schweizer Delegation. Für sie charakterisierte sich die Konferenz durch einen dichten Austausch zu strategischen Fragen der Jugendarbeit:
„Während der 2-tägigen Konferenz ging es insbesondere darum, mit rund 500 europäischen Kolleg*innen Empfehlungen für eine europäische Youth Work Strategy zu erarbeiten, die die Grundlage der Entwicklung und Sicherung des Stellenwertes von Jugendarbeit auf europäischer Ebene bildet.“
Inhaltlich standen dabei zentrale Herausforderungen im Fokus:
„Neben erheblichen finanziellen Hürden stellt der sowohl lokale als auch globale politische Kontext eine grosse Herausforderung für die wertebasierte Jugendarbeit dar. Die multifaktorielle Zunahme schwindender Handlungsräume im Feld der Jugendarbeit bereitet die Sorge um eine nachhaltig stabile Jugendarbeit, die eine Investition in die Zukunft sein soll.“
Thematisch reichten die Diskussionen von Anerkennungsfragen über ethische Grundlagen bis hin zu Wirkungsmethodik und Evaluationsmessungen, stets mit Blick auf eine ganzheitliche Stärkung der Jugendarbeit in Europa. Besonders wertvoll war für Melanie die Gelegenheit, die Schweizer Perspektive einzubringen und gleichzeitig von europäischen Kolleg*innen und Partnerinstitutionen zu lernen:
„Für die SAJV bot die Convention Anlass zum Lernen, Teilen unserer Realitäten in der Schweiz und zur Vernetzung innerhalb und ausserhalb der Schweizer Delegation.“